Naturhistorische Abteilung
Verborgene Schätze
Der Besucher der naturhistorischen Abteilung bekommt in den Ausstellungen längst nicht alles zu sehen. Für vieles fehlt der Platz oder anderes ist zum Betrachten nicht so interessant.
All diese Schätze lagern in rund 600 Schubladen und in den beiden Depots. Darunter befinden sich viele Präparate und Objekte aus der Sammlung von Dr. h. c. Hermann Fischer-Sigwart, dem ersten Konservator der naturhistorischen Abteilung.
Archäologie
Der Zofinger Bürger Johann Rudolf Suter (1789–1875), Rotfärbereibesitzer, Oberstleutnant, war Besitzer eines Grundstücks des im Kanton Luzern liegenden Wauwilermoos und hat Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Torfabbau begonnen und ist auf Reste einer Pfahlbauer-Siedlung gestossen. Die im Besitz des Museums Zofingen befindlichen Objekte stammen zum grössten Teil aus der Grabung von 1859. Weitere Objekte aus dem Inkwiler-, Burgäschi- und Sempachersee sowie aus dem Egolzwilermoos, aus Lüscherz und aus der Dordogne (Frankreich) ergänzen die Sammlung.
Standort: Depot und Ausstellung
Geologie
In dieser Beziehung ist die naturhistorische Abteilung steinreich. Unzählige Schubladen sind gefüllt mit Steinen aus den Sammlungen Hermann Fischer-Sigwart und Eugen Durnwalder. Speziell zu erwähnen ist die Sammlung der Gesteine aus dem Ausbruch des Hauensteintunnels von Kilometer 0 bis Kilometer 5620 und aus dem naheliegenden Jura sowie aus der ganzen Schweiz. Erze wie Eisenerz, Bleierz, Kupfererz, Zinkerz und Kobalterz, das in der Schweiz abgebaut wurde, ergänzen die Sammlung.
Standort: Depot und Ausstellung
Mineralogie
Die Sammlung umfasst unzählige Exponate aus dem Reich der faszinierenden Mineralien. Nebst Edel- und Halbedelsteinen befinden sich unzählige weitere besonders schöne Stücke in der Sammlung.
Standort: Depot und Ausstellung
Botanik
Nebst Versteinerungen von Pflanzenresten befinden sich in der Sammlung ca. 800 Herbarblätter von Kaspar Eduard Schindler-Trümpy (1828–1907), Glarus und ca. 200 Herbarblätter von Conrad Roth. K. E. Schindler war Ratsherr, Oberrichter und Kantonsarchivar und sammelte die vielen Pflanzen in den Jahren 1860 bis 1900 in der Gegend von Glarus und dem oberen oberer Zürichsee. Beide Herbarien wurden kürzlich inventarisiert und elektronisch erfasst.
Standort: Depot und Ausstellung
Paläontologie
Unzählige Schubladen sind gefüllt mit Funden aus der Jurazeit von vor rund 145 Millionen Jahren. Die meisten Stücke sind aus der Sammlung von Dr. h. c. Hermann Fischer-Sigwart und wurden von Dr. Eugen Durnwalder (Konservator von 1925–1980) neu geordnet. Ein besonders schönes Stück ist die Versteinerung eines Thrissops salmoneus AGASSIZ, ein naher Verwandter der Gattung Leptolepsis aus dem bekannten Solnhofen (D). Daneben umfasst die Sammlung unzählige Ammoniten, Seesterne, Haifischzähne, Muscheln und vieles mehr.
Standort: Depot und Ausstellung
Säugetiere
Das Museum Zofingen besitzt keine Präparate von Grosstieren wie Wolf, Luchs, Leopard oder von noch grösseren Tieren, dazu fehlt der Platz. Das zweiköpfige Kalb und das Moschustier sind die einzigen grösseren Tiere. Hingegen sind die kleineren wie Fuchs, Hase, Dachs, Iltis, Marder, Biber, Fischotter und andere in der Ausstellung zu finden.
Standort: Depot und Ausstellung
Ornithologie
Diese Sammlung stammt ausnahmslos von Dr. h. c. Hermann Fischer-Sigwart. Die Präparate sind teilweise weit über hundert Jahre alt. In der Ausstellung sind sie nach Familien oder Lebensraum wie Haus und Garten, Wald, Bauernhof geordnet. Die Vogeleiersammlung umfasst rund 1800 Eier.
Standort: Depot und Ausstellung
Entomologie
Rund 170 Kästen umfasst die Sammlung der Schmetterlinge und Käfer. Sie wurden in den 1950er Jahren von Dr. Eugen Durnwalder teilweise aufgearbeitet und präpariert. Leider ist keine umfassende Liste vorhanden, was die Suche nach einem speziellen Schmetterling oder Insekt erschwert.
Standort: Depot und Ausstellung
Lebensnahe Kojen
Im 3. Stock des Museums befinden sich sogenannte Kojen, in welchen Säugetiere und Vögel in ihrer naturnahen Umgebung dargestellt sind. Initiant dieser Kojen war Dr. Eugen Durnwalder. Er hat während und nach dem 2. Weltkrieg Sponsoren für diese Idee gesucht und gefunden. Diese sind mit Namen bei jeder Koje nachzulesen.