Kriegsschiff
Das Modell ist eine griechische Kriegsschiff-Fregatte mit drei Segeln und 32 Kanonen, die «Eleftheria» («Freiheit»). Länge: 150 cm. Material: Holz.
Die rotweisse Zofingen Flagge wurde von den Griechen angebracht, während die griechische Flagge eine spätere Ergänzung ist.
Beide Fotos: © Museum Zofingen, Foto Hans Koller
Das kleinere Modell-Segelschiff, ein Zweimaster, ist die «Argos».
Griechische Freiheitskämpfer und Flüchtlinge schenkten die beiden Schiffsmodelle 1823 Johann Jakob Suter und der Stadt Zofingen aus Dankbarkeit für deren Gastfreundschaft.
Publikationen:
Béatrice Blandin, Ferdinand Pajor, Marie Bagnoud (2021) Genève et la Grèce. Une amitié au service de l'indépendance. Genève.
Murielle Schlup (2023) Griechische Freiheitskämpfer auf Odyssee.
Quelle und Link: Blog Nationalmuseum: Griechische Freiheitskämpfer auf Odyssee
Text daraus: "1823 verschlug es rund 160 griechische Aufständische in die Schweiz. Sie waren von den Osmanen besiegt und verfolgt worden. Die Flucht erfolgte zu Fuss und führte über Odessa, Bessarabien, Polen und durch deutsche Staaten zur Grenze in Schaffhausen.
(...) Die Griechen wurden in 29 Städten und Gemeinden in verschiedenen Kantonen platziert, (...). So wurden beispielsweise dem Kanton Aargau 28 Männer zugeteilt, von denen sechs am 23. Februar 1823 in Zofingen ankamen. Es sollen vorwiegend Seemänner gewesen sein, die uns namentlich bekannt sind: Athanasios Konis (33 Jahre), Panagis Nikolaos (30), Petros Papakalos (29) und sein Bruder Pavlos Papakalos (33), alle aus Messolongi stammend, sowie um Apostolis Adamis (30) aus Preveza in Epirus und Ioannis Theophilou (18) aus Smyrna in Kleinasien. Die Zofinger Philhellenen, allen voran der Arzt und Oberstleutnant Johann Jakob Suter (1757–1831), sowie der Zofinger Frauenverein kümmerten sich um die Aufnahme der Männer, die «von den hiesigen Einwohnern menschenfreundlich und christlich in Wohnung, Speise und Trank verpflegt» wurden. Ihre Unterkunft befand sich im Zentrum der Stadt in einem Gebäude, das der Schützenzunft gehörte.
So schnitzten sie zwei kunstvolle Kriegsschiffe aus Holz, die bis heute erhalten geblieben sind. Das grössere Modell ist eine griechische Kriegsschiff-Fregatte mit drei Segeln und 32 Kanonen, die sie «Eleftheria» («Freiheit») tauften. Das kleinere Modell-Segelschiff, ein Zweimaster, nannten sie «Argos». Die beiden Kunstwerke schenkten sie Johann Jakob Suter und der Stadt Zofingen aus Dankbarkeit für deren Gastfreundschaft. Sie gingen später in den Besitz des 1899 gegründeten Museums in Zofingen über, wo sie dauerhaft ausgestellt sind.
Am 26. Mai 1823 erreichte den Zofinger Stadtrat die Nachricht, dass die französische Regierung die Grenzen für die Griechen öffnen werde. Die örtlichen Philhellenen sammelten das benötigte Geld für die Seerückfahrt von Marseille in die Ägäis. Und so konnten die sechs Männer am 17. August 1823, nach einem sechsmonatigen Aufenthalt in der Schweiz, endlich ihre Weiterreise in Angriff nehmen – zusammen mit den anderen «Aargauer Griechen», (...).-"